Inhalt
Eine heruntergekommene Theatertruppe findet Zuflucht bei dem väterlich anmutenden Zauberer Cotrone, der sich mit seinen "Pechvögeln", eine Gruppe Ausgestoßener der Gesellschaft, in die Bergen zurückgezogen hat. Die Schauspieler, angeführt von Ilse, der Gattin eines Grafen, sind schon lange unterwegs, um "Das Märchen vom vertauschten Sohn" zu spielen, das Werk eines jungen Dichters, den die Liebe zu Ilse in den Tod trieb. Nun fühlt sich die Gräfin verantwortlich für sein Vermächtnis. Ihr Versuch, seine Poesie unter die Leute zu bringen, hat bereits das gesamte Vermögen ihres Mannes aufgezehrt, so dass es für eine anspruchsvolle Aufführung an allem mangelt. Cotrones kuriose Aussteiger haben zwar auch nichts, aber sie sind zu allem fähig, denn sie glauben an die Kraft der Imagination. Mit Fantasie könne das Stück aus sich selbst heraus leben, meint Cotrone und lädt sie ein, für immer zu bleiben. Bald erkennen die Schauspieler dass in Cotrones Arsenal der Erscheinungen alles möglich ist, Puppen die plötzlich als Mitspieler auftauchen, der Engel 101. In der Nacht, wenn die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit sich auflöst, führt Cotrone die Gäste in eine andere Wirklichkeit: "Wir sind hier wie am Rande des Lebens, Gräfin. Auf ein Kommando wird es durchlässig, und das Unsichtbare dringt ein ... Hier geschieht das, was für gewöhnlich im Traum geschieht ... Die Träume, die Musik, das Gebet, die Liebe ... all das Unendliche, das in den Menschen ist ..."
Der Raum
Der Bühnenraum ist durch zwei Elemente in zwei verschiedene Räume aufgeteilt. Am Portal befinden sich zwei Loggien rechts und links die das verfallene Haus Cotrones markieren. Auf der Bühne befindet sich das "Arsenal der Erscheinungen", das ein riesigen durchsichtiger Zauberwürfel (Rubik's Cube) ist.
Das Arsenal der Erscheinungen
Der Boden besteht aus "Licht-Platten", die in unterschiedlichen Farben leuchten sollen. Der Würfel ist ein Metallgestänge mit eingesetzten Glasscheiben die einzeln unterschiedlich beleuchtet werden sollen. Der gesamte Würfel ändert seine Farbe wie ein Zauberwürfel (Rubik's Cube). Im Laufe des Stückes sollen die Farben immer ungeordneter werfen. Auf der Glasflächen sollen des weiteren Projektionen vorgenommen werden, wie der Engel 101 und Hintergründe für Puppenakteure, dazu verschwinden die Farben oder verblassen. (Morgenhimmel mit Wolken, abfallender Berghang...).
Die Schauspieler
Sie sind die Marionetten der Gesellschaft und können sich nicht wie die „Pechvögel“ in ihrer Andersartigkeit frei ausleben. Durch ihr Stück versuchen sie ständig die Gesellschaft zu verändern, anstatt sich selbst so anzunehmen wie sie sind und den eigentlichen Gedanken ihres Stückes zu verwirklichen. Im Märchen gibt der Prinz sein Amt auf, um wirklich zu leben. Sie stellen deshalb zum Leben erwachte Computeranimationsfiguren dar, deren wahrer Animationskern im Arsenal der Erscheinung zum Vorschein kommt, da sie dort durch die Macht Cotrones und seiner Vorstellung verwirrt sind. Dies wird sichtbar gemacht durch ein Material, das nur im Schwarzlich leuchtet.
Die Pechvögel
Sind die eigentlich menschlichsten Wesen, da sie an die Kraft der Imagination glauben. „Mit dem göttlichen Vorrecht der Kinder, die ihre Spiele ernst nehmen, gießen sie das Wunderbare, das in uns ist, über die Dinge aus, mit denen sie spielen, und lassen sich davon bezaubern.“ Cotrone sagt auch: "Wir sind hier wie am Rande des Lebens. Auf ein Kommando wird es durchlässig, und das Unsichtbare dringt ein ... Hier geschieht das, was für gewöhnlich im Traum geschieht ... Die Träume, die Musik, das Gebet, die Liebe ... all das Unendliche, das in den Menschen ist ..."
Die Puppen
Sie sind manuelle Marionetten, die von Cotrone im Arsenal der Erscheinungen geführt werden. Sie spielen die fehlenden Schauspieler im „Märchen des vertauschten Sohns“. Sie setzten sich wahlweise, je nach Vorstellung immer wieder neu aus einem Puppenteileberg zusammen.
Das Stück im Stück: „Das Märchen vom vertauschten Sohn“
Zwei Kinder werden vertauscht. Einer wird als Wechselbalg aufgezogen und als „Königsohn“ verspottet, mit seiner Krone aus Goldpapier und seine Träumen vom Regieren. Eines Tages landet ein fremder Prinz im Hafen Die Mutter weiß sogleich: es ist ihr Sohn auf dem Wege zu ihr. Die Söhne werden getauscht, das Monstrum von „Königssohn" kriegt seinen Thron, wichtig ist nicht, wer da sitzt, wichtig ist die Krone, wer immer sie trägt. Der andere aber, nicht mehr Prinz, wird beginnen zu leben.
Der Prinz |
Die Prinzessin |
2 Nutten |
3 Matrosen |
Die Hexe |
Die Kaffeehauswirtin |
Der Klavierspieler |
Umsetzung
Zu den Puppenentwürfen entstanden 30 cm große Marionettenpuppen. Sie wurden in einem Teil des Bühnenbildwürfels ausgestellt.